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Strukturwandel im Rheinischen Revier: Eine Herausforderung

18. September 2023

Am 16. September 2023 versammelten sich im Pulheimer Schützenhaus die Senioren Union, die Junge Union, die Frauen Union und die CDA, um beim "Pulheimer Generationengespräch" die zentrale Frage zu erörtern: Gelingt der Strukturwandel im Rheinischen Braunkohlerevier bis zum geplanten Kohleausstieg 2030?

Dr. Johannes Lambertz, der ehemalige Vorstandsvorsitzende der RWE Power AG, vermittelte in seinem Vortrag unmissverständlich, dass der Weg vor uns alles andere als einfach ist. Die Umstellung der Produktion auf Wasserstoff, der Import von Flüssiggas, die Abschaltung der Atomkraftwerke und der Ausbau der Stromnetze – all diese Schritte haben ihren Preis, den letztendlich Konsumenten, Steuerzahler und Unternehmen tragen werden. Lambertz betonte zugleich die gewaltigen Herausforderungen auf dem Weg zur Klimawende, darunter die Notwendigkeit, Energieträger, von denen derzeit 70% importiert werden, neu zu strukturieren, den Anteil erneuerbarer Energien in verschiedenen Sektoren, insbesondere in Wärme und Verkehr, drastisch zu erhöhen, die absehbaren Lücken in der gesicherten Stromversorgung zu schließen und bis 2030 insgesamt 50 neue Gaskraftwerke bereitzustellen, um den Kohleausstieg zu realisieren. Darüber hinaus betonte er, dass die Energiewende nur in internationaler Kooperation erfolgreich sein kann. Für das Rheinische Revier sah Lambertz jedoch auch Chancen, insbesondere in neuen Gaskraftwerken mit Wasserstoffoptionen ("H2-Ready"), den bereits vorhandenen günstigen Rahmenbedingungen für Wasserstofferzeugungsanlagen sowie der Nutzung von Tagebauflächen und landwirtschaftlichen Flächen für erneuerbare Energien.

Der Bundestagsabgeordnete Dr. Georg Kippels sprach anschließend über die politischen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Strukturwandel. Er unterstrich die Bedeutung der Akzeptanz notwendiger Veränderungen, die nur dann entstehen könne, wenn die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger ernst genommen und durch überzeugende Argumente entkräftet werden. In kontroversen Diskussionen sei es wichtig, den eigenen Standpunkt klar zu vertreten, zu begründen und auch in Zeiten des Gegenwinds standzuhalten. Kippels forderte zudem eine dringende Verbesserung der politischen Diskussionskultur und betonte, dass der Abbau bürokratischer Hindernisse, die die Umsetzung neuer Projekte erschweren, entscheidend für einen erfolgreichen Wandel sei. Er schloss mit dem Appell, nicht jedes Detail zu regeln, sondern mehr Vertrauen in die Innovationskraft der Wirtschaft zu setzen, um neuen technologischen Lösungen für die Klimawende eine Chance zu geben.

In der folgenden Diskussion unter der Leitung von Maximilian Glaubitz, dem Vorsitzenden der Jungen Union Pulheim, wurden eine Vielzahl von Fragen behandelt – von der Machbarkeit des Kohleausstiegs bis 2030 über den eventuellen Wiederbetrieb abgeschalteter Kernkraftwerke bis hin zur kommunalen Wärmeplanung. Schließlich zog CDU-Vorsitzender Rafael Kriege in seinem Schlusswort ein Fazit aus dieser anregenden Veranstaltung und dankte allen Beteiligten für ihr Engagement.

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